Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln vom 28. März 1997

BÜDERICH

Eine bemerkens- werte Kunstaktion findet über die Kar- und Ostertage in den vier Büdericher Kirchen statt. Die Lanker Künstlerin Angelika Kasching ist dort mit dem Zyklus "Bretter, die den Weg bedeuten - der Kreuzweg” vertreten. Die Exponate sind bis zum 25. April jeweils montags bis samstags von 16 bis 18 Uhr sowie sonntags nach den Gottesdiensten zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung mit einem ökumenischen Kreuzweg, der in der Pfarrkirche Heilig Geist seinen Anfang nahm.
    Einige Büdericher Christen schauten sich die ersten Werke der Künstlerin im Atelier an. Ihr Eindruck: Das von Frau Kasching verarbeitete Material Blei, Erde und Gold macht die ausrangierten Bretter sehr aussagekräftig. Bei allen kehrt das Kreuz wieder, aber in vielfältiger Gestaltung.
    Die Meerbuscher Künstlerin beschreibt ihre Intention so: "Alte Baubretter, vielfach benutzt, betreten und getreten, haben Menschen davor beschützt, abzustürzen.

Bretter, die den Weg bedeuten
Kunstaktion der Büdericher Kirchen zum Kreuzweg

Angesichts solcher Bretter kam mir die Idee, sie für einen gegenwartsbezogenen Kreuzweg zu nutzen. Das Kreuz Christi ist überall. Selbst ein geschundenes Stück Holz kann Ausgangspunkt religiösen Nachdenkens sein." Angelika Kasching geht es mit ihrem Werk um die Verbindung und die Verknüpfung von Menschen.
    Deshalb wird es auch bei diesem Kreuzweg und an seiner letzten, der 15. Station, der "Tür zum dritten Jahrtausend", ein Treffen geben, bei dem die Lankerin von den Besuchern mitgebrachte Erde mischt und als Zeichen der unauflöslichen Verbindung in den Türrahmen legt. Eine Verbindung versprechen schließlich auch die auf die vier Büdericher Kirchen verteilten Exponate, die erst zusammen einen Kreuzweg ergeben.
    "Ich bin froh, daß wir die Künstlerin für diese Ausstellung gewonnen haben und wünsche mir, daß dieser Kreuzweg uns den Weg Jesu und uns einander nahebringt", drückt Pfarrer Friedemann Jost die Erwartung der Organisatoren aus. ZIM